Fokusgruppen: Diskussionen, Wahrnehmungen, Ideen

In einer Fokusgruppe treffen sich mehrere prozesserfahrene oder potenzielle Nutzer gemeinsam mit einem Moderator. In dieser Konstellation werden Fragen zu einer Anwendung oder einem Service erörtert und Ansätze zur Verbesserung entwickelt.

Wann setzt man Fokusgruppen ein?

Fokusgruppen werden zum schnellen Generieren von Ideen oder Hypothesen mit der Zielgruppe eingesetzt. Dabei können Einstellungen und Kundenzufriedenheit abgefragt werden. Meinungsbildungsprozesse werden in der Gruppe schnell sichtbar. Fokusgruppen eignen sich für den Projektstart, um schnell herauszufinden, wie gut ein bestehender Service ankommt oder in einer späteren Projektphase, wenn es um den Test und die Beurteilung von Prototypen geht.

Was ist bei Fokusgruppen zu beachten?

Die Arbeit in der Gruppe bietet viele Vorteile, birgt aber auch ein gewisses Risiko. Als Vorteile können gegenseitige Anregung und Schneeballeffekte bei der Ideenfindung gesehen werden. Nachteile können sich aus der typischen Gruppendynamik ergeben: In der Regel gibt es selbstbewusstere und weniger selbstbewusste Teilnehmer. Oft übernehmen die Selbstbewussten dann die Rolle der Gesprächsführung und definieren somit auch wesentlich die Inhalte und Ideen. Mit guter Moderation lässt sich dieses Risiko einschränken. Fokusgruppen eignen sich aufgrund dieser Einschränkung nicht zur Entwicklung von Personas ( – hier sind stattdessen Nutzerinterviews sehr hilfreich – ) oder für die Identifikation von kleineren Painpoints in Anwendungen.

Welche Fragestellungen kann man mit Fokusgruppen beantworten?

  • Wie ist der erste Eindruck von …?
  • Ist der Service generell nützlich? Wo gibt es Optimierungspotenzial?
  • Welche Ideen könnten unseren Service bzw. unsere Anwendung wesentlich verbessern?

Fokusgruppen in den Projektphasen

Fokusgruppen helfen in der Regel bei Ideenfindung und Entscheidung. In der Umsetzungsphase können Prototypen mit Fokusgruppen verprobt werden.

Vorgehen bei Fokusgruppen

Fragestellung definieren

  • Welches Wissen ist wichtig für das Projekt?

 

Zielgruppen abhängig von der Fragestellung definieren

  • Potenzielle Nutzer, idealerweise rekrutiert auf Basis vorhandener Personas

 

Erhebungsmethoden, Rekrutierung und Planung

  • Moderations-Leitfaden erarbeiten
  • Teilnehmer rekrutieren
  • Durchführung planen
  • Teilnehmer kontaktieren und briefen

 

Durchführung: Daten sammeln

  • 45 Minuten bis ca. 3h
  • Teilnehmende: Moderator, Protokollant und die Nutzergruppe
  • Ergebnisse können per Protokoll oder auf Post-its an der Wand festgehalten werden

 

Auswertung:

  • Im Expertenworkshop: Ideen, Abläufe, Meinungsbilder (Mehrheits-und Mindermeinungen) oder Prozesse sammeln und aufbereiten, zum Beispiel als Affinitätsdiagramm. Daraus wiederum können Arbeitshypothesen oder gegebenenfalls auch Maßnahmen abgeleitet werden.

Mögliche Next Steps

  • Anforderungen definieren bzw. aktualisieren
  • Affinitätsdiagramme z.B. für Ideation-Workshops erstellen
  • Hypothesen für A/B Tests bilden
  • Serviceoptimierungen entwickeln


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Zu den einzelnen Methoden:

Nutzerinterviews: Universelle Werkzeuge
Shadowing: Nutzer beobachten statt fragen
Service Safari: In der Haut des Nutzers
Research-Methode Wettbewerbsanalyse: Wie stehe ich im Vergleich da?
Online-Befragung: Ergebnisse quantifizieren
Stakeholder-Analyse: Wissen, mit wem du sprichst
Tagebuchstudien: Routinen erkennen und verbessern
Surrogate User Interviews: Wenn Nutzer schwer erreichbar sind
Usability Tests: Websites, Anwendungen oder Prototypen testen
5 Seconds Test: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance
Barrierefreiheit prüfen: Accessibility Audit
A/B Tests: Kleine Verbesserungen mit großer Wirkung
Heuristische Analyse: Checklisten für mehr Nutzerfreundlichkeit
Webanalyse: Quantitative Daten schnell erfassen

Katja Paar

Wenn du Fragen zu User Research hast oder akut etwas über deine Kunden herausfinden möchtest, lass uns doch einfach darüber sprechen.

Schöne Grüße,
Katja

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Head of Strategy & Design
userresearch@mediaworx.com
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